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Was macht wirksame Product Owner und Product Manager aus?

Wer als Softwarehersteller mit seinem Produkt erfolgreich sein will, muss seine Kunden besser kennen, als sie sich selbst kennen. Welche Eigenschaften wirksame Product Owner bzw. Product Manager dafür benötigen, erklären wir Dir im folgenden Artikel.

von Christian Wende, Lesezeit: 5 Min.
Wirksame Product Owner und Product Manager

Aus der Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Softwareherstellern können wir bestätigen: Der Fokus auf den Kunden bzw. Nutzer des Produkts ist eine wesentliche, wenn nicht die entscheidende Voraussetzung für den langfristigen Produkterfolg. Mit anderen Worten: Mehr Product Discovery und weniger Product Delivery können das entscheidende Zünglein an der Waage sein und letztlich Dein Softwareprodukt erfolgreicher machen (weitere Gedanken zu diesem Thema findest Du in diesem Artikel).

Doch was macht einen wirksamen Product Owner bzw. Product Manager aus?

Um das herauszufinden, haben wir in den letzten Wochen mit mehr als 30 Product Owner (PO) und Product Manager (PM) gesprochen. Wir haben sie in einem einstündigen Interview gebeten, uns genau zu beschreiben, wie sie ihren Job verstehen. Wir wollten wissen, welche Aufgaben und Herausforderungen ihren Alltag prägen. Wir haben auch diskutiert, welche Methoden und Werkzeuge sie nutzen, um ein Verständnis für ihre Kunden und deren Bedürfnisse aufzubauen.

Die Vermutung liegt nah, dass nach einigen Gesprächen das Gefühl aufkommt, nun sei alles gesagt. Genau das Gegenteil war jedoch der Fall. Jeder der Interviewten hatte etwas spannendes Neues zu erzählen. Mit jedem Interview kam ein neues Puzzlestück zum Gesamtbild „Produktmanagement in Softwareproduktfirmen“ hinzu. Egal, ob es darum geht, was gerade schon super bei der PO/PM Arbeit funktioniert oder was gerade nervt – wir haben eine Menge dazugelernt.

Erste Eindrücke

Produktmanagement wird sehr unterschiedlich gelebt. Das beginnt bereits bei der Rollenbezeichnung. Obwohl im Produktmanagement theoretisch zwischen einer taktischen Rolle (Product Owner) und einer strategischen Rolle (Product Manager) unterschieden wird, trifft dies in der Realität nicht immer zu. Letztendlich vereint unabhängig von der Bezeichnung alle Befragten die Arbeit am Produkt. Auch die Arbeitsweise ist keinesfalls immer gleich. Manchmal steuern einzelne wenige Endkunden die Richtung, die ein Produkt nimmt, indem sie auf bestimmte Features drängen. In anderen Fällen setzen POs/PMs stark auf die Ergebnisse von systematischem User Research, um neue Funktionalität abzuleiten. Manche POs/PMs müssen ihre Teams sehr kleinteilig aussteuern, während andere darauf vertrauen, dass die Entwickler den besten Weg finden einen sorgfältig priorisierten Backlog umzusetzen. Manche POs/PMs stellen Methoden in den Vordergrund und nutzen Werkzeuge, die gerade passen, während andere ein festes Tool-Set haben, worauf sie vertrauen. Die methodische Arbeit wird stark vom Tool geprägt.

Fun Facts

Auch ein paar witzige Dinge haben wir gefunden. So scheint es keine Einigkeit darüber zu geben, wer denn nun User Stories schreiben sollte. Entwickler verorten diese Aufgabe oft bei den POs, während POs das gerne an die Entwickler delegieren. Vielleicht liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen? Auch für das Überzeugen von Stakeholdern haben POs/PMs interessante Strategien entwickelt. So erstellen manche visuell ansprechende Präsentation, um vor allem mit „Schönheit“ für Ihre Ideen zu begeistern. Andere hingegen beschränken sie beim Präsentieren von Ideen auf reinen Text, um die Bevorzugung von gut präsentierten, aber vielleicht schlechten Ideen, bewusst zu vermeiden. Und letztendlich haben wir auch herausgefunden, dass der Dienstag der beliebteste Tag für Sprintwechsel ist.

Gemeinsamkeiten wirksamer POs/PMs

Neben vielen Unterschieden in der Arbeitsweise und den Rahmenbedingungen unter denen POs/PMs arbeiten, eint sie jedoch eine Sache: Die Wirksamkeit für das eigene Produkt ist für alle Befragten das zentrale Ziel. Bei der Analyse der Interviews haben wir einige Gemeinsamkeiten erkannt, die für uns einen besonders wirksamen PO/PM auszeichnen.

  1. Wirksame POs/PMs priorisieren die Product Discovery. Das heißt, sie legen den Fokus ihrer Arbeit darauf herauszufinden, wie ihr Produkt den höchstmöglichen Nutzen (Outcome) für Nutzer bewirken kann. Dazu setzen sie auf Mittel und Wege einer kontinuierlichen Discovery (kleiner Buchtipp: „Continuous Discovery Habits“ von Teresa Torres). Sie führen immer wieder Kundeninterviews durch, hinterfragen und testen alle Annahmen sorgfältig. Die Produkt Delivery delegieren sie vertrauensvoll über einen sorgfältig priorisierten Backlog an das Entwicklungsteam.
  2. Wirksame POs/PMs verstehen die Motive, Bedürfnisse und Perspektive all ihrer Stakeholder genau. Sie kommunizieren transparent, empathisch und in der Sprache, die der jeweilige Stakeholder versteht. Sie helfen dabei, Konflikte zwischen Stakeholdern aufzulösen, indem sie Entscheidungen konsolidieren und bei Konflikten vermitteln.
  3. Wirksame POs/PMs setzen auf kollaborative Kommunikationswerkzeuge (z. B. Miro) und -methoden (z. B. Open Practice Library). Sie haben verstanden, dass ein gemeinsam entwickeltes Bild dabei hilft, im Team Probleme zu verstehen und Lösungen zu entwickeln.
  4. Wirksame POs/PMs verlassen sich auf die Zusammenarbeit mit Experten (Arbeit im Product Trio, UI-UX Designer, User Analytics, Scrum Master). Sie setzen sich auch gegenüber dem Management für den Erfolg ihres Produktes ein und warten nicht auf Management-Ansagen. Sie binden Entwickler früh in die Product Discovery ein und sorgen dafür, dass ihr Entwicklungsteam in der Product Delivery selbstverantwortlich und autonom arbeitet.
  5. Wirksame POs/PMs sind weltoffen. Sie arbeiten gern in multikulturellen Teams und sind oft auch privat "Weltenbummler". Sie gehen gern auf Menschen zu. Sie suchen bewusst nach neuen Erfahrungen und versuchen, die Perspektive anderer zu verstehen.
  6. Wirksame POs/PMs sind selbstmotivierte Lerner und Lehrer. Sie ruhen sich nicht auf ihrer Ausbildung oder den vorhandenen Qualifikationen aus. Sie suchen bewusst nach Input zum Produktmanagement, eignen sich eigenständig neues Wissen an und bringen innovative Methoden und Werkzeuge in das Team ein.

Fazit

Die direkte Interaktion in Form von Interviews ist ein schnell umsetzbares und effizientes Format, um Expertenwissen über eine Domäne oder über eine Personengruppe aufzubauen. Wir haben so viel mehr erfahren, als wir vorher angenommen hatten. Mit den richtigen Fragen und offenen Interviewpartnern macht so ein Gespräch unheimlichen Spaß. Jeder der Interviewten hatte große Freude daran, mit uns seinen Alltag und seine Herausforderungen zu teilen. Oft haben wir gemeinsam gelacht – selbst über Probleme, die eigentlich sehr ernst sind.

Die Erkenntnisse aus den Interviews fließen nun direkt in weitere Entwicklungen ein. Einerseits in die tägliche Zusammenarbeit mit POs/PMs in unseren Entwicklungsprojekten. Hier haben wir neue Ideen gewonnen, wie das Zusammenspiel zwischen POs/PMs und unseren Entwicklungsteams verbessert werden kann. Andererseits haben wir einige Ansätze und Ideen für ein neues Angebot identifiziert, dass sich direkt an POs/PMs richtet. Bleibt also gespannt.

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Zuletzt bearbeitet am 19.07.2023

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