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Wie Du als Product Owner/Manager systematisch und auf einfache Weise besser werden kannst

Wenn Du als „Product Owner“ oder „Product Manager“ entscheidend am Erfolg eures Unternehmens mitwirkst, solltest Du kontinuierlich Wissen aufbauen. Wir zeigen Dir wie.

von Mirko Seifert, Lesezeit: 11 Min.

Wenn Du als „Product Owner“ oder „Product Manager“ arbeitest, bist Du maßgeblich für Euer Softwareprodukt verantwortlich. Du entscheidest also über den Erfolg Eures Unternehmens mit. Gleichzeitig hast Du (wahrscheinlich) keine spezielle Ausbildung für diese spezielle Rolle bekommen - Richtig? Vielleicht gab es ein paar (Scrum) Schulungen oder Zertifizierungen in der Vergangenheit, aber das meiste musstest Du „on the job“ lernen. Wenn Du wissen willst, wie Du noch besser werden kannst, haben wir hier ein paar Tipps für Dich.

Vielleicht hast Du schon einmal davon gehört, dass jeder Mensch 10.000 Stunden braucht, um in etwas so richtig gut zu sein? Egal ob es sich um eine Sportart, ein Musikinstrument oder Landschaftsmalerei handelt - ohne die nötigen Übungsstunden kann man es nicht wirklich auf ein hohes Niveau bringen. 10.000 Stunden entsprechen circa 5 Arbeitsjahren (bei einem 8 Stundentag). Das ist eine ganze Menge! Dazu kommt noch, dass Du wahrscheinlich nicht Deine volle Arbeitszeit ausschließlich investieren kannst, um Deine Produktentwicklungs­fähigkeiten zu verbessern. Wenn es Dir so geht, wie vielen der POs/PMs mit denen wir sprechen, ist es sogar nur ein ganz kleiner Bruchteil deines Arbeitspensums.

Hier kommen wir also schon zum ersten Problem: Wie kannst Du es schaffen, in Deinem hektischen Alltag Zeit für Weiterbildung zu finden? Dein Kalender ist brechend voll mit Terminen. Nach Feierabend willst Du natürlich Zeit mit Deiner Familie und Deinen Freunden verbringen. Wo passt da noch Weiterbildung hinein? Wenn Du dann Zeit findest: Womit solltest Du am besten anfangen? Bücher? YouTube-Videos? Podcasts? Blogs? Und egal womit Du anfängst – mit der Theorie ist es ja noch nicht getan. Neues Wissen und Ideen können erst wirken, wenn sie im Alltag erfolgreich angewendet werden.

Das ist also alles nicht einfach, aber wir haben da ein System für Dich.

Zeit schaffen 📅, Ideen aufsaugen 👀, Wissen anwenden 🚀

Bevor Du irgendetwas Neues lernen kannst, brauchst Du einen Ort und die Zeit dafür. Das ist der erste Teil des Systems: „Zeit schaffen“. Wie das aus unserer Sicht am besten funktioniert, erfährst Du gleich. Wenn Du diesen ersten Schritt geschafft hast, heißt es gute Quellen für neues Wissen zu finden. Schließlich willst Du Deine mühsam erkämpfte „freie“ Zeit so sinnvoll wie möglich verwenden. Auch hier bekommst Du gleich ein paar Ideen von uns. Und der letzte Teil des Systems ist die Anwendung des Wissens in Deiner täglichen Arbeit. Dieser Teil ist nicht einfach, aber mit ein paar einfachen Tricks schaffst Du auch das!

Also los geht’s!

Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt ⛰️

Falls Du momentan noch keine Zeitslots hast, in denen Du Neues lernen kannst, musst Du mit kleinen Schritten anfangen. Beispielsweise kannst Du Dir 10 Minuten jeden Morgen reservieren und einen Blog-Beitrag zum Thema Produktmanagement lesen. Am besten verknüpfst Du das mit einem festen Ritual, z.B. dem ersten Gang zur Kaffeemaschine. Kaffee holen, Blogbeitrag lesen. Kaffee holen, Blogbeitrag lesen. Kaffee holen, Blogbeitrag lesen. Wenn Du das ein paar Tage durchhältst, schleift es sich ein und ist nicht mehr wegzudenken. 10 Minuten am Tag ergeben pro Woche schon fast eine Stunde Weiterbildung! Alternativ kannst Du dieses Ritual nach dem Mittagessen oder während der Fahrt mit dem ÖPNV zur Arbeit etablieren.

Hast Du es geschafft, so eine „kleine“ Routine zu etablieren, kannst Du darüber nachdenken, größere Zeitblöcke zu reservieren. Zum Beispiel:

• Eine volle Stunde am Morgen an einem Tag, an dem Du früher ins Büro kommst

• Eine feste Mittagspause in der Du mit Deinen Kollegen ein Video zum Thema Produktmanagement anschaust

Trainiere die Routine 🔁

Wichtig ist es, Rituale zu nutzen. Jeden Tag von 8:50 bis 9:00 Uhr, immer am Mittwochmorgen von 8:00 Uhr bis 9:00 Uhr oder jeden Freitag während der Mittagspause. Mit der Zeit kannst Du so den Raum, der Dir für Weiterbildung zu Verfügung steht, schrittweise ausbauen. Du wirst merken, dass die Ideen und Inspirationen, die Du in Eure Firma bringst auf Interesse stoßen werden. Oft reicht ein einziger Gedanke, den Du bei Deiner morgendlichen Blog-Lektüre aufschnappst, aus, um Diskussionen anzustoßen. Je mehr Ideen Du einbringst, umso mehr werden Deine Kollegen Deine Kompetenz wahrnehmen. Euer Produkt wird von jeder Inspiration von außen profitieren. Es müssen am Anfang keine teuren Vollzeitcoachings sein, um besser zu werden.

Finde einen Partner 🤝

Noch ein Tipp zum Etablieren dieser Routinen: Suche Dir einen „Partner“, der seine Fähigkeiten ebenfalls verbessern möchte. Idealerweise handelt es sich hier um einen PO/PM im gleichen Unternehmen. Du kannst aber auch Freunde oder Bekannte einbinden, die in einem ähnlichen Kontext arbeiten. Tauscht Euch über die Routinen aus. Was funktioniert gut? Was nicht? Schickt Euch Inhalte zu und diskutiert darüber, wie ihr neues Wissen und Ideen in Euren Arbeitsalltag eingebunden habt. Falls Du niemanden direkt kennst, der als PO/PM arbeitet, findest Du bei Meetups Gleichgesinnte. Du kannst auch Kollegen, die in anderen Rollen arbeiten (z.B. Entwickler) als Partner gewinnen, wenn diese ebenfalls dedizierte Routinen zur Weiterbildung etablieren wollen. Der Inhalt ist hier nicht so wichtig – was zählt ist, dass ihr zusammen dranbleibt und Euch gegenseitig motiviert.

Gerade wenn Du keine Zeit hast, solltest Du Dich weiterbilden 🤯

Was schlecht funktioniert – und das weißt Du sicher schon – ist „Weiterbildung machen, wenn nichts Dringendes zu tun ist“. Irgendetwas ist immer dringender. Der Punkt ist aber, dass der Erwerb von Wissen wichtiger ist als viele dringende Anfragen. Der Erfolg eures Produkts hängt davon ab, wie schnell ihr lernen könnt. Das betrifft sowohl das Lernen bzgl. Eurer Kunden, eures Markts, aber auch das Lernen von erfolgreichen Techniken zum Produktmanagement. Nur durch systematische Planung von Zeiten für Deine Weiterbildung kannst Du besser werden und letztendlich mehr zum Erfolg eures Produkts beitragen.

Zeitslots – ✅ Check! Aber woher bekomme ich Inhalte? 🤔

Zum Thema Produktmanagement gibt es nahezu unerschöpflich viel Material. Es gibt viele Bücher, unzählige Blog-Beiträge, Videos (z.B. auf YouTube), Podcasts, Foren und Coachings. Hier besteht das Problem nicht darin, Lerninhalte zu finden, sondern die guten und passenden zu identifizieren. Um es Dir hier einfach zu machen, haben wir eine Liste von Quellen für Dich zusammengestellt. Die kannst Du nach und nach durcharbeiten und so sukzessive immer neue Ideen für Dich finden.

Bevor wir Dir aber eine Liste von nützlichen Quellen geben, noch ein kleiner Hinweis: Du solltest also Inhalte wählen, die zu Deinem Zeitkontingent passen. Kleine Zeitslots, kurze Inhalte. Größere Zeitfenster für komplexere Inhalte. Es ist wichtig anzufangen, auch wenn Du am Anfang nur kleine Dinge liest oder anhörst. Du kannst Dich mit der Zeit steigern.

Nun aber los mit den Inhalten! Für die ersten kleinen Zeitslots (10 bis 15 Minuten) empfehlen wir, Dir Blog-Beiträge zu lesen. Allein auf Medium findest Du unzählige gute Artikel zum Thema Produktmanagement. Diese sind auch immer mit der geschätzten Lesezeit ausgezeichnet. Du siehst also einfach, wie viel Zeit Du einplanen musst.

Andere interessante Blogs sind beispielsweise:

Fang mit einem oder zwei Blogs an. Lies weiter, wenn Dir etwas gefällt und interessant erscheint. Über die Links zwischen den Blogs kommst Du am Ende überall einmal vorbei.

Neben Blogs sind News-Artikel innerhalb weniger Minuten konsumierbar und halten Dich auf dem Laufenden. Viele POs/PMs schauen daher auch regelmäßig auf entsprechenden Seiten vorbei:

Techcrunch - https://techcrunch.com

Product Management Today - https://www.productmanagementtoday.com

Natürlich sind Blog-Artikel und News-Meldungen oft kurz und in ihrer Tiefe begrenzt. Wenn Du die Zeit hast, richtig tief in ein Thema einzutauchen, sind Bücher eine interessante Quelle. Hier gibt es zum Thema Produktmanagement echte Standardwerke, die jeder PO/PM einmal gelesen haben sollte. Dazu zählen aus unserer Sicht:

  • Marty Cagan: “Inspired“ und “Empowered“
  • Teresa Torres: “Continuous Discovery Habits”
  • Ben Horowitz: “What You Do Is Who You Are: How to Create Your Business Culture” und “The Hard Thing About Hard Things: Building a Business When There Are No Easy Answers”
  • Steve Blank: “The Four Steps to the Epiphany: Successful Strategies for Products that Win”
  • R. Dutt: “Radical Product Thinking: The New Mindset for Innovating Smarter”
  • Dan Olsen: “The Lean Product Playbook: How to Innovate with Minimum Viable Products and Rapid Customer Feedback”
  • Ash Maurya: “Running Lean”
  • Alexander Osterwalder, David J. Bland: “Testing Business Ideas”
  • Melissa Perri: “Escaping the Build Trap”

Wenn Dir Bücher zu theoretisch oder zu altmodisch erscheinen, kannst Du auch zu Podcasts (z.B. bei iTunes oder Spotify) oder zu Videos (z.B. auf YouTube) greifen. Gute Startpunkte hier sind:

Viele der Blogs und Podcasts kannst Du per Newsletter oder Subscription abonnieren, so dass Du entweder per E-Mail oder Push-Notification informiert wirst, wenn neue Beiträge oder Folgen verfügbar sind. Wenn Du Angst hast, dass die Newsletter Deine volle E-Mail-Inbox noch mehr verstopfen, kannst Du die Newsletter einfach automatisch per Filterregel in einen Ordner einsortieren lassen. Immer, wenn ein Weiterbildungsslot ansteht, öffnest Du den Ordner und nimmst den ersten interessanten Link. Alternativ kannst Du eingehende Mails auch in Tasks umwandeln und so für später vormerken. So kannst Du die Inhalte verarbeiten, wenn es in Deinen Zeitplan passt.

Mit all diesem Material bist Du schon für Monate beschäftigt. Und es kommen ja ständig neue Inhalte dazu. So kannst Du je nach persönlichem Zeiteinsatz Dein Wissen über Produktmanagement Schritt für Schritt ausbauen. Wenn Du dann irgendwann an den Punkt kommst, an dem Du bei einem bestimmten Thema (z.B. Product Discovery mit Interviews) richtig in die Tiefe gehen willst oder Dir Dein erworbenes Wissen zertifizieren lassen willst, ist ein Coaching der nächste logische Schritt. Auch dafür gibt es viele gute Angebote. Hier ein paar Beispiele:

Eine weitere Idee, um Wissen aufzusaugen, besteht darin, Konferenzen zu besuchen. Hier wären beispielsweise die folgenden Veranstaltungen zu empfehlen:

Mind the product - https://www.mindtheproduct.com/conferences/

Product at heart - https://productatheart.com

Wie für Coachings brauchst Du für Konferenzen mehr Zeit und natürlich Budget. Das ist unter Umständen nicht einfach zu beschaffen. Wenn Du aber kontinuierlich Ideen und Vorschläge auf Basis der anderen Wissensquellen (d.h. Blogs, Bücher, Podcasts) einbringst, werden Deine Vorgesetzten auch den Wert dieser Weiterentwicklung erkennen und Budget locker machen. Es ist leichter eine Freigabe zu bekommen, wenn genau klar ist, warum Du Dich für bestimmte Themen interessierst und wie diese Euer Produkt vorwärtsbringen.

Wenn Du einmal anfängst in die ersten Themen einzutauchen, wirst Du von der Vielzahl und dem Umfang der Inhalte zum Thema Produktmanagement überwältigt sein. Egal ob frei verfügbar oder kommerziell – Du wirst schnell an den Punkt kommen, an dem Du mehr Wissen aufsaugst als Du in Deiner täglichen Arbeit einsetzen kannst. Das bringt uns direkt zum nächsten Punkt: Wie kannst Du Dein theoretisches Wissen nun praktisch einsetzen?

In der Theorie sind Theorie und Praxis gleich, in der Praxis leider nicht 😱🤯

Was nützen die vielen Ideen, Techniken und Tools aus den Blog-Artikeln, wenn Dein Alltag (noch) komplett anders aussieht? Wie kannst Du neue Impulse einbringen, ohne gleich die Geschäftsführung von einer strategischen Neuausrichtung des Unternehmens überzeugen zu müssen?

Im Prinzip ist die Vorgehensweise hier die gleiche wie beim ersten Teil des Systems: Klein starten und dann größer werden. Wenn Du etwas an Eurem Produktmanagement ändern willst, musst Du mit kleinen Anpassungen anfangen. So baust Du bei Deinen Kollegen und Kolleginnen Vertrauen auf, dass externe Impulse hilfreich und nützlich sind. Nimm Dir eine kleine Idee aus einem der Blogs und diskutiere mit Deinem Team, ob ihr sie ausprobieren wollt. Bezeichne das explizit als „Experiment“ – als Veränderung, die ihr zurücknehmt, wenn es für Euch nicht funktioniert. Menschen haben mehr Angst vor endgültigen Veränderungen als vor Veränderungen, die rückgängig gemacht werden können.

Wenn Du andere davon überzeugen musst, Deine Ideen mitzutragen und auszuprobieren, hilft es erfolgreiche Geschichten parat zu haben. Eine Idee, die nachweislich bei Google, Slack oder Stripe funktioniert hat, wird auf wesentlich fruchtbareren Boden in Deinem Unternehmen treffen. Natürlich musst Du Referenzen wählen, mit denen Du Dich identifizieren kannst. Sonst heißt es am Ende nur: „Das passt dort, aber nicht bei uns“.

Außerdem solltest Du versuchen nicht zu viele Dinge auf einmal anzufangen. Gleichzeitig ein neues Tool für die Produktstrategie einzuführen, neue Routinen für Kundeninterviews zu etablieren und dann noch die Team-Struktur zu ändern, kann die Beteiligten überfordern. Starte nicht alles auf einmal. Probiere etwas für ein paar Wochen aus und wenn es funktioniert, behaltet ihr es bei. Wenn es nicht funktioniert, probierst Du etwas anderes. Genauso wie ihr Software agil entwickelt, könnt ihr Euer Produktmanagement ebenso agil weiterentwickeln.

Hast Du es geschafft neue Ideen in Euren Produktalltag einzubringen, solltet ihr regelmäßig reflektieren. Ihr könnt z.B. in Retros fragen, was funktioniert hat und was nicht. Welche Art von Änderungen ist für Euch hilfreich? Welche Ideen scheitern regelmäßig? Nicht jede Idee zum Produktmanagement wird zu Eurem Unternehmen oder Eurer aktuellen Situation passen. Das ist ok. Je besser ihr versteht, wo ihr als Team steht, desto einfacher ist es sinnvoll weiter zu experimentieren. So beziehst Du Dein gesamtes Team aktiv in die Weiterentwicklung ein. Ihr helft Euch gegenseitig und verfestigt Weiterentwicklung als Bestandteil Eurer Kultur.

Jetzt aber los!

Wenn Du bis zu diesem Punkt gelesen hast, ist Deine Entscheidung gefallen. Du willst ein besserer PO/PM werden. Wunderbar! Wir haben Dir eine Liste von ersten Quellen gegeben und gezeigt, wie Du ganz klein (mit nur 10 Minuten pro Tag) anfängst Dein Produktmanagementwissen schrittweise auszubauen. Sobald Du die ersten Ideen hast, kannst Du mit Deinem Team Experimente starten und Dinge ausprobieren. Also: Los geht‘s! Kalender aufmachen und 10 Minuten-Slots reservieren. Es gibt nichts zu verlieren – aber viel zu gewinnen!

Deine erste neue Quelle für Wissen kannst Du direkt hier bei uns abonnieren. Wir haben einen Newsletter, der Dich zu allen Themen rund um Software Product Management auf dem Laufenden hält. Einfach anmelden und Du bist dabei!

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Zuletzt bearbeitet am 19.07.2023

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