Erfahre Neues aus dem Blog als Erster!
Jetzt anmeldenErfahre Neues aus dem Blog als Erster!
Jetzt anmeldenVor gut einem Jahr verkündeten wir als DevBoost, dass wir mit „twickly“ das Museumserlebnis auf ein neues Level heben wollen.
von DevBoost, Lesezeit: 4 Min.Vor gut einem Jahr verkündeten wir als DevBoost, dass wir mit „twickly“ das Museumserlebnis auf ein neues Level heben wollen. Wir hatten uns nichts Geringeres zum Ziel gesetzt als mit einer Mobile App den Museumsbetrieb in das digitale Zeitalter zu befördern. Nach mehr als 12 Monaten am Markt, mussten wir jedoch feststellen, dass der Schritt von dieser Idee zu einem funktionierenden Geschäftsmodell schwierig bis unmöglich ist. Daher haben wir uns entschlossen das Projekt „twickly“ zu beenden. Um dennoch etwas daraus zu lernen, wollen wir in diesem Artikel noch einmal zurückblicken und unsere Erfahrungen teilen.
Am Anfang – Die Idee
Die Ideen und Features für die Mobile App waren schnell gefunden: Mobiles Bezahlen gehört an vielen Stellen bereits zu unserem Alltag. Warum also nicht auch im Museum und anderen Kultureinrichtungen? Das Ganze als Teil einer schicken App, welche dem Nutzer eine übersichtliche Zusammenstellung aller Museen einer Stadt, einen mit wenigen Klicks abzuwickelnden, bargeldlosen Bezahlprozess und viele weiterführende Informationen und Services zum besuchten Museum bietet. Dazu eine Nutzeransprache und Positionierung nach dem Motto „spitz (Museen und Kultureinrichtungen) statt breit (alle Freizeitaktivitäten dieser Welt)“. Ganz nach Lehrbuch. So weit so gut. Obwohl die Umsetzung der App und die Realisierung eines entsprechenden Backends nicht ganz einfach sind, so war es von der Idee bis zur technischen Umsetzung im Grunde ein Leichtes. Schließlich realisieren wir in unserem Tagesgeschäft bei DevBoost täglich ähnliche Projekte. Die Herausforderungen wurden vielmehr erst mit dem Gang an die Öffentlichkeit deutlich.
Everyone has a plan until they get punched in the mouth - Mike Tyson
Wie bei jedem neuen Produkt, waren auch wir maßlos begeistert von unserer eigenen Idee. Allerdings war es oft wesentlich schwerer diese Begeisterung bei unseren potenziellen Partnern – den Museen – zu wecken. Es gelang uns zwar zu verdeutlichen, was wir erreichen möchten und welch toller Service das für die Museumsbesucher wäre, aber der Funke sprang nicht immer gleich über, manchmal gar nicht. Auch die Endkunden, d. h. die Museumsbesucher, konnten unseren Enthusiasmus nicht in dem erwarteten Umfang teilen. Das zeigte sich in den Downloadzahlen, die in der ersten Zeit überwältigend waren, aber langfristig betrachtet viel zu gering ausfielen. Auch nutzten die User, welche sich die App runtergeladen hatten, diese viel zu selten um tatsächlich ihr Museumsticket damit zu kaufen.
Der Reality Check zeigt Probleme auf - Was nun?
Um die potentiellen Nutzer von „twickly“ zu überzeugen, wurde natürlich fieberhaft nach Ideen für die Erweiterung der App bzw. der Plattform gesucht. Doch die Umsetzung neuer Features kostet Zeit und Geld – und von beidem nicht gerade wenig. Da „twickly“ aber ein Projekt war, welches wir neben unserem Hauptgeschäft betrieben, waren die Ressourcen naturgemäß beschränkt. Um diesen Ressourcenengpass zu beheben und mehr „Manpower“ hinter Vertrieb und Entwicklung zu bekommen, suchten wir Hilfe in Form von Partnerschaften mit Kennern der Szene und nutzten u.a. das futuresax Netzwerk zur Bekanntmachung und gezielten Ansprache von Investoren. Wir nahmen an Pitch Trainings teil, um unsere Idee so überzeugend wie möglich verkaufen zu können und haben versucht Kooperationen mit Akteuren der Branche aufzubauen. Alles in allem haben wir „twickly“ über 60 Investoren präsentiert, welche einerseits den Markt als zu klein oder auch die Konkurrenz als zu groß angesehen haben. Die damit verbundene Kritik am eigenen Produkt einzustecken war gewiss nicht einfach, aber nötig. Nur so konnten wir erkennen, woran unser Misserfolg gelegen hat - eine harte Lektion für alle Beteiligten.
Ever tried. Ever failed. No matter. Try again. Fail again. Fail better. – Samuel Beckett
Wir bereuen die „twickly“ Zeit, die damit verbunden Erfahrungen und die daraus resultierenden Erkenntnisse keineswegs. Wir würden uns jederzeit wieder mit demselben Feuereifer in ein neues Projekt stürzen, nur eben werden wir unsere Hausaufgaben besser machen. Im Detail heißt das, wir müssen uns früher und vor allem ehrlicher und intensiver mit unserer Zielgruppe auseinandersetzen. Wir müssen uns noch mehr zeitiges Feedback von außen holen. Allen voran die Pitch Trainings und das Erstellen eines professionellen Pitch Decks haben sich hierfür als geeignet herausgestellt.
Abschließend die wichtigste Erkenntnis, die wir allen anderen Produktentwicklern mit auf den Weg geben wollen: Das Hinterfragen und das Überprüfen der eigenen Annahmen sind das A und O. Gibt es einen validierten USP? Ist das Problem, dass mein Produkt lösen soll überhaupt existent und wird es von den anvisierten Nutzern auch spürbar wahrgenommen? Warum haben wir diese oder jene Annahme getroffen? Ist sie immer noch richtig oder inzwischen falsch? Man muss immer und konsequent kritisch bleiben, auch wenn es weh tut. Und man muss immer wieder aufstehen, auch wenn es weh tut.
Nun richten wir den Blick nach vorn. Die nächste Idee von uns kommt bestimmt. Wartet es ab!
Bildnachweis: © DevBoost/ ANDRE FORNER PEOPLE FOR BRANDS
Schneller, stabiler, skalierbarer: Wie Tech Leads erkennen, dass es Zeit für eine Modularisierung ist (6 klare Anzeichen).
Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit DevBoost?
Der Product Boost Workshop - Der schnellste Weg zu mehr Performance und Wirksamkeit Eurer Software-Produktentwicklung!